17.07.17 | Plaffeien - Charmey |
32 km |
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via | Plasselb; Auta Chia | |||||||||
Punkt 8 Uhr rollte ich heute vom Campingplatz - wobei "rollte" da ganz sicher nicht das passende Wort ist. Auf den ersten 400 Metern galt es, schon mal etliche Höhenmeter zu erklimmen, die restlichen 1.5 km zurück ins Dorf waren dann etwas moderater im Anstieg. Meine Erfahrungen von gestern abend, als ich zum Nachtessen ins Dorf fuhr und einen feinen Burger ass (alles andere hatte geschlossen / Betriebsferien), nutzte ich heute morgen aber gnadenlos aus: Ich sparte mir 3 kg Gewicht und füllte die Wasserflaschen erst am Brunnen beim Dorfeingang. In Plasselb bog ich von der Hauptstrasse ab und nahm ein Highlight dieser Tour in Angriff. Bei diesem oft steilen Anstieg hatte ich wegen dem Wald keine Aussicht, aber ich schätzte den Schatten umso mehr. Auch die fehlende Netzabdeckung von Swisscom konnte mich nicht vom Pfad abbringen, indem ich von Outdooractive auf die Offline-Karten von MAPS.ME wechselte. Erst beim Abzweiger zu Auta Chia traute ich meinen Augen nicht, folgte dem geteerten Weg weitere 1.5 km bergauf und machte erst dort wieder kehrt, da der alternative Pfad auf meiner Karte optisch nicht viel besser aussieht und gemäss Karte viel länger ist. Also fuhr ich wieder ein bisschen den Berg runter und befreite mein Fahrrad vom Gepäck. Nun galt es, 3 Mal die steile Rampe, teilweise mit Stufen durchsetzt, hochzulaufen. Glücklicherweise waren das nur etwas mehr als 100 Meter, aber für jeden Rundlauf benötigte ich trotzdem 10 Minuten. Dann wurde es flacher, und ich konnte das Fahrrad mit Gepäck auf dem schmalen Pfad schieben - und dann war die Auta Chia vor einem herrlichen Panorama zu sehen! Dieser abenteuerliche Übergang erinnerte mich zwangsläufig an Dezember 2008, als ich vom argentinischen El Chalten zur chilenischen Carretera Austral schob. Damals handelte es sich um eine Landesgrenze, die es zu überschreiten galt, heute war es "nur" ein Übergang von der Deutschschweiz in die Romandie. Vor der Abfahrt stärkte ich mich mit Älplermagronen - und ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass ich auf dieser Tour von Albino-Wölfen verfolgt werde! Nach dem beschriebenen Ereignis vom ersten Tag bei Vermes kreuzte auch gestern ein solches Tier meinen Weg - und heute machte sich einer in der Gartenwirtschaft breit! Die Abfahrt war mindestens genau so steil wie auf der anderen Seite der Anstieg, weshalb die Bremsen ihre Leistungsfähigkeit offenbaren mussten. Trotzdem konnte ich die herrlichen Ausblicke geniessen, da der Verkehr nur unwesentlich dichter war als auf der anderen Seite. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreichte ich Charmey, wo ich den Rest vom Nachmittag hauptsächlich auf dem Balkon verbrachte. |
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