18.07.12 | St-Dalmas / Valdeblore - Roquebillière |
77 km |
||||||||
via | Roquebillière; Peïra-Cava; Lantosque | |||||||||
Pässe | Col Saint Martin (1500m); Col de Turini (1607m); Col St-Roch (990m) | |||||||||
Dass der gestrige Tag an die Substanz ging, konnte ich heute wieder feststellen, als ich die Hose anzog: Den Gürtel konnte ich gleich 2 Löcher enger im drittletzten Loch umschnallen! Kurz nach 8 Uhr ging es dann los, zuerst die verbleibenden 3 Kilometer und 160 Höhenmeter zum Col Saint Martin. Aber es war bereits so warm, dass ich da schon ins Schwitzen kam... Daher auf dem Gipfel ein kleiner Tenuewechsel, und ab hinunter ins Tal, durch Roquebillière hindurch und dann abbiegen zum Col de Turini, dem Pièce de Résitance des heutigen Tages. 15 Kilometer geht es da nicht weniger als 1100 Höhenmeter hinauf. Da vermisste ich die lieb gewonnen Höhen- und Steigungsangaben, die mich auf jedem Pass seit dem Col des Aravis begleiteten. So musste ich mit den Kilometersteinen vorlieb nehmen, und die ersten 2, 3 Kilometer ging das noch ganz gut. Doch dann machten sich die Anstrengungen von gestern bemerkbar! Das Tempo brach zusammen, und ich konnte auch die 5 km/h-Marke nicht immer halten. Und mit der stetig grösser werdenden Hitze floss der Schweiss in Strömen und ich war um jedes schattige Fleckchen dankbar... Schlussendlich benötigte ich doch nicht mehr als 3 Stunden, um kurz nach 13 Uhr oben auf dem Col de Turini anzukommen - und das inklusive Mittagessenhalt. Dort traf ich dann noch einen Franzosen mit seinem beladenen Velo, welche die "Route des Grandes Alpes" ab Thonon-les-Bains abgefahren ist und nun nur noch einen Pass bis Menton vor sich hat. Von dieser Route wusste ich zu Beginn von meiner Tour noch nichts, doch am ersten Tag am Col de la Colombière fuhr ich an einem entsprechenden Hinweisschild vorbei - und dies auch an den nächsten Tagen. Grundsätzlich ist das die Tour, die ich gemacht habe, mit Ausnahme, dass ich den allerersten Pass (und nun den allerletzten) nicht gefahren bin, dafür den Glandon und den Croix de Fer eingebaut habe. Und die Cime de la Bonette liegt nicht auf der Route, dafür ein paar andere Pässe rundherum. Die werde ich dann vielleicht in den nächsten Tagen noch erleben... Ich fuhr dann auf der Krete Richtung Peïra-Cava und dann hinunter zum Col St-Roch, wobei ich unterwegs auch noch einen Blick aufs Mittelmeer erhaschen konnte! Da könnte man also Grundstücke mit Meerblick feilbieten - das Meer ist einfach etwa 40 Kilometer weg und 1200m tiefer... Während es auf dem Col de Turini schon heiss war, nahm die Temperatur weiter zu, je tiefere Luftschichten ich erreichte. Nach 2, 3 Gegensteigungen endlich unten in Lantosque angekommen, ging es dann noch 6 Kilometer leicht bergauf nach Roquebillière, wo ich am Morgen durchgefahren bin. Aber auch das wurden unendlich lange Kilometer. Einmal lag ich kurz neben das Velo in seinen Schatten und goss Wasser über mich, später schüttete ich während dem Fahren nach - doch ich hatte das Gefühl, das Wasser verdunstet eher als dass es Kühlung bringt... Dann erreichte ich doch noch den Carrefour unterhalb von Roquebillière, den ich am Morgen ausmachte. Und da wusste ich: ich bin gerettet! Ich torkelte durch den Laden, kaufte Verpflegung für heute Abend und morgen, und nach dem Genuss einer eisgekühlten Cola nahm ich noch die letzten beiden Kilometer unter die Räder. So schaffte ich es dann doch noch zum Campingplatz, wo ich mich dann im Schatten erholte und das Zelt erst am späteren Abend aufbaute. Der heutige Tag war anstrengend und heiss - aber ich habe mein beabsichtigtes Pensum geschafft! |
||||||||||
Überblick Französische Alpen |