19.08.11 | Chiavari - Piacenza |
127 km |
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via | Carasco; Paso la Forcella; Bobbio | |||||||||
Als ich um 6 Uhr aufwachte, hörte ich trotz Ohrenpfropfen ein kräftiges rauschen und prasseln. Regen? Das darf doch nicht wahr sein! Ich schaute vorsichtig aus dem Zelt - und konnte tief durchatmen. Der Wind rauschte durch die Bäume, und die welken Blätter prasselten zu Boden. Da konnte ich mich beruhigt noch mal umdrehen und eine halbe Stunde vor mich hindösen... Wie in den letzten Tagen war ich dann bei der Öffnung vom Campingbüro um 8 Uhr der Erste, der bezahlte und das Weite suchte. Da warf ich noch ein paar Blicke auf das Meer, bevor ich ihm den Rücken zudrehte und mich auf das Küstengebirge fokussierte: Der Paso la Forcella mit einer Höhe von 875 Meter über Meer stand auf dem Programm. Um 11 Uhr stand ich nach 34.44 km dann tatsächlich auf der Passhöhe - 560 Meter früher, als ich aufgrund der Karte abgeschätzt hatte... Beim Bergauffahren hatte ich durchwegs ein gutes Gefühl. Die Strasse war mit einer gleichmässigen, moderaten Steigung durch schattenspendenden Wald angelegt. Auch der Autoverkehr war sehr bescheiden - herrlich, wenn man so ohne grosse Probleme auf der Passhöhe stehen kann! Dafür hatte ich dann auf der anderen Seite zuerst ein bisschen mehr Mühe. Wenn man sich auf die Abfahrt freut, und dann geht es praktisch flach weiter, ist das ganz schön gemein! Da machte ich dann rasch eine kleine Essenspause und schaute auf den Aveto. Unglaublich, wie klar dieses Flüsschen ist! Ich schaute auf ein geschätztes 3 Meter tiefes Becken hinunter, und man konnte problemlos bis auf den Grund durchsehen. Ein paar dunklere Stellen gab es schon - das waren die Fische, die sich herumtummelten... Ich fuhr dann weiter durch das wunderschöne Tal der Aveto. Es ging meist nur ganz minim bergab, und das während über 40 Kilometer. Blicke hinunter ins enge Tal, von Zeit zu Zeit wieder ein Dörfchen weiter oben in die Felsen geklebt - trotz stetigem Treten einfach genial! Da könnte es auch toll sein, mit dem Rennrad hochzufahren und die grossen Gänge durchzutreten versuchen. Als ich oben so richtig ins Tal der Aveto eintauchte, zeigte ein Schild an, dass Piacenza noch 77 Kilometer weg sei. Ganz schön weit, und heute wohl nicht mehr zu schaffen. Aber dann - haben meine Beine herumgewirbelt wie schon lange nicht mehr! Ich konnte bei Gegensteigungen kurz aus dem Sattel gehen und in den grossen Gängen durchdrücken. Dann ass ich in Bobbio - 45 Kilometer vor Piacenza - noch eine Mais-Pizza, und die hat mir offenbar den Rest gegeben. Danach flog ich förmlich nach Piacenza! Knapp 1.5 Stunden später bog ich gegen 16 Uhr in die Stadt ein - übertreiben wollte ich es dann doch nicht und die etwas mehr als 30 Kilometer nach Cremona auch noch durchbolzen... Zur Feier des Tages habe ich mir dann das erstbeste Hotel gegönnt. So ein Tag wie heute macht Lust auf mehr! Na ja, morgen könnte ich es zum Gardasee schaffen, und dann könnten in der letzten Woche noch ein paar Berge im Wege stehen... |
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