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16.07.07 Viborg - Haverslev

93 km

   
via Løgstør

Auch heute morgen spürte ich noch die Folgen vom Radfahren in meinem Rücken. Zum Glück spüre ich davon auf dem Velo nichts davon! Heute war es dann aber dann doch noch ein bisschen anders: Gestern habe ich mich nicht darauf geachtet, das Trikot in die Hosen zu stossen – die Sonne hat jetzt einen roten Streifen auf meinen Rücken tätowiert. Und da über diese Stelle oft die Hose rutscht, werde ich noch ein paar Tage daran erinnert!

Nach dem Aufstehen habe ich zuerst einmal Wasser abgekocht, meine zwei PET-Flaschen (1.5 Liter und 1 Liter) damit abgefüllt und diese in den Kühlschrank gestellt. Es wäre ja schade, wenn ich sonst die Reise infolge Krankheit schon abbrechen müsste.

Zum Verlassen von Viborg entschied ich mich, nicht über die Brücke ins Zentrum reinzufahren, sondern den See auf der Ostseite zu umrunden, um dann im Norden der Stadt auf die Hauptstrasse zu gelangen. Leider durchkreuzte dann ein Schild auf der Hauptstrasse meine Pläne… So musste ich dann halt eine Weile auf einer Parallelstrasse fahren, bis ich doch noch auf die Strasse Richtung Løgstør einbiegen konnte. Bald folgte ich dann dem ausgeschilderten Radweg, der mich ab Skals für ein paar Kilometer aber weitab von der Hauptstrasse führte. Dafür war dann die Strasse umso ruhiger und die Gegend umso abwechslungsreicher: Ein paar Häuschen, Gewässer, Hecken, kleine Hügelchen. Nur einem Hund hat es nicht gefallen, dass ich einmal angehalten habe. Sein Bellen ging fast in Freudengeheul über, als ich meine Fahrt fortsetzte…

In Ulbjerg führte der Radweg dann mitten durchs Dorf, und ich nutze die Gelegenheit, meine Vorräte mal mit frischen Lebensmitteln – und insbesondere mit Brot – aufzustocken. Wenig später hatte ich dann auch gleich Gelegenheit, diese zu versuchen. Mangels Restaurant habe ich das Mittagessen auf einem Rastplatz eingenommen. Holztische waren dort lauschig zwischen Hecken eingebettet, so dass eine gemütliche Atmosphäre herrschte und vom Verkehr kaum etwas bemerkt wurde.

Auf der Weiterfahrt habe ich dann alle Radweg-Abzweigungen ignoriert. Es herrschte wenig Verkehr, und zusätzliche Kilometer wollte ich nicht um jeden Preis auf mich nehmen. So erreichte ich dann bald einmal Løgstør, wo ich gleich beim Ortseingang einen Rasenmäher- und Fahrrad-Shop sah. Eine ulkige Diversifikation zwar, aber dennoch war ich froh, endlich ein Velogeschäft zu finden. Seit Samstagmorgen zeigt mir der Velocomputer an, dass die Batterie bald den Geist aufgibt. Und so konnte ich auch diesen Mangel beheben.

Løgstør war zwar seit Viborg immer auf den Distanztabellen angegeben, aber den Eindruck eines schmucken Städtchen hatte ich dann doch nicht. So bin ich rasch weitergefahren und habe den Aggersund über eine Eisenbrücke überquert. Dann kam es knüppeldick: Schon vor Løgstør kam zunehmend Wind auf, doch nach Aggersund stand ich voll im Gegenwind. Also entschied ich mich, den nächsten Campingplatz in Haverslev anzusteuern.

Auf dem Weg dorthin machte ich wieder einmal den Fehler, den Radweg zu benutzen. Bald befand ich mich auf einem mehr schlecht als recht zurecht gemachten Feldweg, den ich meinem Fahrrad zumutete. Das Velo überstand die Rumpelpiste zwar anstandslos, aber so etwas als Radweg zu bezeichnen ist nicht gerade sehr nett!

Auf dem Campingplatz in Haverslev war nicht viel Betrieb: Es waren ein paar Campingwagen bewohnt, aber für mein Zelt hatte ich ein ca. 70 x 20 m grosses Rasenfeld für mich alleine zur Verfügung! Also machte ich mich ans Werk, stellte mein Zelt auf, versorgte mein Gepäck darin und kettete mein Fahrrad fest. Anschliessend ging ich zum Bootsteg, der sich gleich neben dem Campingplatz befindet. Dort herrschte aber wieder deutlich mehr Wind, da der Zeltplatz von 3 Seiten mit Bäumen und Hecken abgeschirmt wird. So hörte ich ein bisschen Musik, beobachtete die Vögel, die sich fleissig drehenden Flügel der Windgeneratoren, die überquerte Eisenbrücke, und genoss die Nachmittagssonne. Gleichzeitig machte ich mir aber auch Sorgen um den nächsten Tag, weil ich dann in Frederikshavn sein musste. Sollte der Wind wie heute aus dem Osten kommen, hätte ich die gesamten verbleibenden 100 Kilometer Gegenwind! Und wenn dieser so stark ist wie heute, bin ich dann rasch mal 10 Stunden unterwegs! Deshalb fasste ich den Beschluss, am nächsten Tag bereits um 05:30 Uhr aufzustehen, so dass ich dann spätestens um 07:00 Uhr losfahren kann.

Später kehrte ich dann zum Zelt zurück, und nahm zum ersten Mal meinen Campingkocher in Betrieb. Die Gaskartusche angeschlossen, Hahn aufgedreht, Feuerzeug hingehalten – und es funktionierte! So habe ich direkt vor dem Zelt die nächste Portion Hörnli zu mir genommen. Dieses Mal hatte ich die Teigwaren aber mit einer lokalen Sauce ergänzt.

Nachdem ich noch ein bisschen Fachliteratur gelesen hatte, legte ich mich dann früh schlafen. Schliesslich könnte es tags darauf einen ganz anstrengenden Tag geben!

 
                                                   
                     
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